Film: Bauer Unser

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Fred
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Film: Bauer Unser

Beitrag von Fred »

Habe gerade in der Bücherei einen Film zur Situation der Landwirtschaft ausgeliehen. Er entstand ~2016 in Österreich, lief auch ganz gut in den Kino und ist seit heuer als DVD erhältlich. Er zeigt die Situation oder Zwickmühle in der sich die Landwirtschaft gerade befindet auf. Dafür sind Interviews von Betroffenen und anderen Beteiligten des Agrarbuisiness zusammengestellt. Insgesammt eher ruhig und sachlich geschnitten, nicht mit Thriller vergleichbar, aber doch gut anzusehen.
Zum Teil mit überraschend klaren Ansagen, wie es aussieht. Was auch deutlich wird, ist die Diskrepanz was die Menschen wünschen und Politik redet, und was dann an Politik umgesetzt wird. Weil einfach diejenige Interessen, die an der Landwirtschaft verdienen im derzeitigen Lobby-System einflussreicher sind, als die der Betroffenen.
Um die Menschen auf die derzeitigen Probleme der Landwirtschaft zu sensibilisieren ist der Film ein guter Einstig, auch wenn nur der Irrsinn der Wirtschaftlichen "Optimierung" hauptsächlich geht, und nichts zu ökologischen Aspekte.
Neben den Portraits großer Betriebe werden auch zwei kleinere Landwirte die direkt-Vermarkten gegenübergestellt.

Der Film ist auch für Schulkino - Vorführungen zu haben, dazu gibt es Infos auf der Webseite zum Film

Trailer:


Wikipedia-Artikel, auf dem auch einiges zu finden ist, mit kleiner Liste an Zitaten.


Fred
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Re: Film: Bauer Unser

Beitrag von Fred »

Eines der herausragenden Zitate:
„Damit man das neueste Handy kaufen kann und eine richtig fesches Auto fahren kann, darf das Lebensmittel nicht zu teuer sein.“
– Benedikt Härlin [~Minute 24]

Interessant auch, wie klar dargestellt wird, wie die Ziele der Europäischen Landwirtschafts Politik sich gewendet haben.
1958 nach der Not nach dem Krieg stand noch auf der Agenda (Verträge von Rom):

Hauptziel: Alle EU Bürger mit eigener Landwirtschaft zu ernähren.
2. Ziel: Verbraucherpreise stabilisieren.
3. Ziel: Einkommen d. Bauern auf Niveau anderer Berufsgruppen

[~ 1h11 José Bové - Mitglied EU-Parlament ]

Was mit der Öffnung der Märkte, insbesondere seit WTO-Gründung 1994 völlig zerstört wurde. Jetzt wird mit den Agrarüberschüssen versucht, diese auf internationale Märkte zu drücken, womit dort die Landwirtschaft und damit Lebensgrundlage der Bevölkerung ebenso zerstört wird, was auch die Flucht gen Europa befeuert.


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